Freitag, 28. Juli 2017
Wenn sich das Leben einen Scherz erlaubt...
...

Einen schlechten. Mal wieder.

Viel los in den vergangenen Tagen.
Samstag fuhr ich in meine Heimatstadt um in den Geburtstag einer Freundin zu feiern und die Nacht mit António zu verbringen.

Ich buchte eine Mitfahrgelegenheit bei einem jungen Mann. Nichts aufregendes. Wie immer.
Wir fanden uns am verabredeten U-Bahnhof nicht auf Anhieb, also rief er mich an.

Eine absolut sympathische Stimme, französischer Akzent.
Wir unterhielten uns die gesamte Fahrt. Waren uns sympathisch. Auf einer Wellenlänge. Er komme ursprünglich auch Deutschland, arbeitet und wohnt allerdings schon seit 8 Jahren in Paris.

Paris.

Der Ort von dem ich träumte ihn mit António zu besuchen. Allerdings verschwendete ich keinen Gedanken während der ganzen Stunde, die die Autofahrt andauerte, an António. Ich konzentrierte mich ausschließlich auf den jungen Mann zu meiner linken.
Wir kamen in meiner Heimatstadt überpünktlich an. Es stimmte mich ein wenig traurig. Konnte diese Autofahrt schon vorbei sein? Diese unbeschwerte Stunde mit diesem charmanten jungen Mann?! Ich verabschiedete mich, bedankte mich fürs Mitnehmen und stieg aus.

Auf der Geburtstagsparty ging mir der sympathische Autofahrer nicht aus dem Kopf. Ich überlegte ihm zu schreiben, dachte aber, es wäre unangebracht. Dachte mir, es war eine schöne gemeinsame Stunde, behalte sie so in Erinnerung. Besser als einen Korb zu kassieren.

António schrieb.

Shit. António. Ich hab ihn ganz vergessen. Er fragte, in welchem Club ich später wäre... Er freue sich darauf mich die Fassung verlieren zu sehen, wenn ich ihn erblickte. Das tat ich jedes Mal. Ich fühlte mich schuldig. Ich fühlte mich "erwischt". Er schrieb bereits Freitag, wie sehr er sich freue, mich am Samstag endlich wieder "Sein" nennen zu dürfen.

Er wollte, dass ich ihm Samstag Abend mein Höschen in die Hand drückte im Club. Spüren, wie sehr ich mich bereits auf ihn freute...
Ich schrieb, wir wären diesmal in keinem der üblichen. Er meinte, er würde ins Jay gehen, und wir würden uns um halb 3 vor dem Club treffen, in dem ich den Abend wäre und miteinander ein Taxi 'nach Hause' nehmen.
Das Höschen solle ich anbehalten, bis wir im Taxi säßen.

Ich hatte keine große Lust darauf mein Höschen im Taxi auszuziehen und ärgerte mich, dass er nicht zu mir in den Club käme...

Mein Handy vibrierte erneut. Genervt schaute ich aufs Display. Eine Whats App Nachricht einer fremden Nummer mit französischer Vorwahl.
Ein ziehen in der Magengegend. Der "Franzose" schrieb. Er bedauere, dass die Fahrt so schnell endete. Ich antwortete sofort, dass ich das auch fand. Er meinte, er wäre noch eine Weile in der Gegend und wir sollten uns die Tage mal sehen und gemeinsam in meiner Studienstadt Essen gehen.
Ich schrieb zurück, dass ich mich darauf freue. Ich war sehr glücklich darüber.

Später ging es in die Disco. Es waren 90er. Zum Glück kam mein schwuler Freund mit, wir hassen beide die Musik der 90er. Es wurde noch schlimmer als befürchtet. ich durfte keinen Alkohol zu mir nehmen, es wurden die richtig schlechten 90er gespielt und im vorbeigehen griff mir irgendsoein Idiot an den Arsch. So richtig.
Bei "Barbie-Girl" war es an der Zeit sich zu verabschieden. Ich war froh, dass die Uhr viertel nach 2 zeigte. Nochmal frisch machen, aus dem Club.
Zu António.
Er kam um mich "abzuholen". Wir gingen durch eine Gasse richtung Taxi. Er nahm meine Hand, verschränkte seine Finger in meine. Wir schlenderten. Als wir alleine auf der Straße waren drückte er mich gegen eine Hauswand, küsste mich, fasste mir unter den Rock.
Es war merkwürdig. Händchenhalten. Betrunken ist António immer sehr anhänglich...
Wir gingen weiter. Am Ende des Gässchens, auf der "Hauptstraße" hielten wir ein Taxi an und fuhren "gemeinsam" nach Hause. Ich schaffte es tatsächlich mich meines Höschens zu entledigen. Oh Gott, war es mir peinlich. "Was wenn der Taxifahrer es bemerkte?!" António plauschte mit dem Taxifahrer, als wäre nichts... Ich drückte ihm mein Höschen in die Hand.
Er grinste. Sein Blick sagte irgendetwas zwischen "hab ichs dir doch gesagt...!" und "Oh mein Gott, ich freu mich auf zu Hause!!!"

Doch an diesem Abend lief etwas schief....

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